Mittwoch, 31. Oktober 2007

Happy Reformationstag!!!


Vergesst blödes Halloween - heute ist Reformationstag! Preist den Herrn, dass Luther genug Mumm hatte und sich von Gott gebrauchen ließ, um der Kirche klar zu machen, um was es wirklich geht! Die Brandenburger haben ja heute frei, was man von den Berlinern ja nicht behaupten kann jaja - B-R-A-N-D-E-N-B-U-R-G - da weiß man noch, was gut ist! Also genießt den Tag und betet für die Ökumene, Bischof Huber und Benedikt XVI! Und da ich in Korea bin, habe ich euch mal einen korean-style Reformator gepostet.^^

Dienstag, 30. Oktober 2007

Practical Mission Field Experience











So nannte sich das Programm, dass ich letzte Woche in Jeonju absolviert habe. Man könnte vielleicht auch Kurz-Gemeindepraktikum dazu sagen. Es geht darum, dass die angehenden Pfarrer und Religionslehrer (natürlich auch Pafferinnen und Religionslehrerinnen^^) praktische Erfahrungen in einer Gemeinde machen, die nicht ihre eigene ist. Wir wurden nach Jeonju in die Antioch-Church geschickt. Das Markenzeichen dieser Church ist, dass sie wie eine Dose aussieht, weil ihr Kirche eigentlich ein Flugzeughangar ist, der im Laufe der Jahre immer größer geworden ist. Wir waren eine Crew von sieben Studenten aus der Hanshin-Uni. Mittwoch-Mittag sind wir angekommen und bis Sonntag Nachmittag geglieben. Eines ist klar: Wir alle waren tief beeindruckt von dieser Gemeinde. Mehrere Dinge, die uns aufgefallen sind und die uns herausgefordert haben: Das Wichtigste - in der Gemeinde wir absolut viel, intensiv und hingegeben gebetet! Jeden Morgen (7 Tage die Woche) ist um 5h Day-Break-Prayer an dem so um die 200-300 Leute teilnehmen. Dann gibt es Mittwoch Abend einen GoDi und am Freitagabend ein Gebetstreffen, sowie Samstag ein Gebetstreffen in kleinerem Kreis im Keller (das war hammer-intensiv – hui uiui). Außerdem betet die Gemeinde dieses Jahr das ganze Jahr 24-7. Das heißt also das jede Stunde im Keller eines der Church-Gebäude jemand betet - seit dem 1. Januar und bis zu 31. Dezember. Joseph, der Assistent Pastor, der sich (absolut fantastisch) um uns gekümmert hat, hat gesagt, dass auf der Gebetsliste immer die Namen der Pastoren stehen - also rund um die Uhr für ihn gebetet wird. Er hat gesagt, dass dies für seine Familie, die ja auch für ihn betet, niemals möglich wäre - but for a church it is possible! In der Church ist eines klar: Ohne Gebet könnte die Gemeinde niemals existieren!!! (o-ha wie wahr!!! aber immer so klar?) Außerdem ist die ganze Gemeinde aktiv und hat sich total engagiert. Jeder ist irgendwie rumgewuselt und hat irgendwas gemacht. Jedes Mitglied ist ein Mitarbeiter (...das kenn ich doch irgendwoher...).
Die Gemeinde wurde 1983 von einem Mann gegründet, der nicht so sehr wie Mission auf dem Herzen hatte. Diese Sehnsucht, Menschen mit dem Evangelium zu erreichen, hat ihn gepackt, als er in Malaysia war und dort keine Kreuze in der Stadt gesehen hat - dies hat ihn tief betroffen und Gott hat einen Hunger in sein Herz gepflanzt, Mission zu betreiben und die Schönheit des Evangeliums in aller Welt bekannt zu machen. Er hat aber gemerkt, dass seine Gemeinde dieses Ziel nicht teilt und hat sich schließlich entschieden eine neue Gemeinde zu gründen. Die Antioch-Church. Und dass ist die defintive Kraft dieser Gemeinde: Sie hat ein Ziel: Mission! Und die ganze Gemeinde steht wie ein Mann (eine Frau) hinter diesem Ziel. Heute hat die Gemeinde 8000 Mitglieder, von denen 5000 aktiv am Gemeindeleben teilnehmen. Sie hat über 260 Missionare weltweit im Einsatz, vor allem hat sie den Mittleren Osten auf dem Herzen. Der zweite Zweig von Mission ist die heimische Mission, die sich vor allem durch soziale Arbeit ausdrückt. Die Gemeinde hat die am Rand der Gesellschaft stehenden Menschen auf dem Herzen: Arbeitslose, Obdachlose, behinderte Menschen (die Gemeinde hat ein Café; mein Lieblingsort mit leckerem Cappuchino, wo sie behinderte Menschen beschäftigen, damit sie ein Job haben und gebraucht werden), einsame, alte Menschen usw. Dies schlägt sich in verschiedenen Aktivitäten nieder: Z.B hat die Gemeinde ein Altersheim, wo wir einen Vormittag waren und geholfen haben dort zu putzen und die Menschen zu waschen und zu pflegen. Ich war tief beeindruckt, mit welcher Hingabe, Demut und Liebe Pastor Joseph den alten Menschen die Finger- und Zehnägel geschnitten hat - oh wow! Außerdem gibt es Bildungsprogramme für bedürftige Menschen, damit sie Bildung bekommen und eine Chance ins Berufsleben einzusteigen.
Was mir noch aufgefallen ist: Die Gemeinde ist theologisch absolut klar und keinesfalls liberal. Also es geht klar um Jesus Christus und darum, dass man zu Ihm finden muss, dass es einen Teufel gibt und dass es eine geistliche Welt gibt, die nicht immer nur positiv ist. Die PROK, die Denomination, zu der die Antioch-Church gehört, ist teilweise schon eher liberal - aber die Antioch-Church ist die größte, erfolgreichste und scheinbar bekannteste Gemeinde der PROK und gewissermaßen ihr Aushängeschild! Woran das wohl liegen mag???
Außerdem hat die Gemeinde eine Arbeit für Ausländer und dort um die 200 Leute - v.a. Chinesen (einen chinesichen GoDi), Vietnamesen (einen vietnamesischen GoDi) und englisch-sprachige Nationen (Kanadier und Amis vor allem im English-Service). Außerdem hat die Gemeinde relativ viel Jugendliche und weiß, dass sie in die nächste Generation investieren muss, damit sie als Gemeinde weiter besteht und nicht ausstirbt – sehr gut!
Und noch etwas, dass mich ganz besonders gefreut hat: Die Gemeinde hat um die 200 Kleingruppen und führt diese Woche D 12 ein. Das ist ein Jüngerschaftsprogramm, dass die einzelnen Mitglieder der Church zu mündigen Nachfolgern Jesu machen soll – cool! Der Senior-Pastor meint: Wir sind viele Leute (also hohe Quantität), aber wir müssen vor allem gut ausgebildete Leute haben (also hohe Qualität). Der Pastor, der für D 12 verantwortlich ist, war so ernsthaft und engagiert für D 12 und Jüngerschaft – wow!
Der Studiendekan der Hanshin-Uni, der uns besucht hat, hat uns ausländischen Studis eine Frage gestellt: Was ist der unsichtbare Motor dieser Gemeinde, der sie so handeln lässt, wie sie es tut? Ich glaube, ich habe die Antwort – der Senior- Pastor, Daniel Park, hat sie gegeben, als wir ein Meeting mit Pastoren und Ältesten hatten: „The Senior Pastor of this church is the Holy Spirit. We're only Assistent Pastors and work as a team. And I'm the team-leader.“ Zu sehen ist Daniel Park inmitten der Lobi-Band, er hat nämlich nach seiner Predigt zum Tamburin gegriffen und den Lobi wunderbar untermalt. Ich habe ihm daraufhin spontan den Namen "Tambourin-Man" gegeben. "Hey Mister Tambourin Man, play a song for me..."^^

In Korea bin ich vierundzwanzig...


...obwohl ich ja eigentlich erst 23 Jahre alt bin, bin ich hier doch schon 24. Das liegt aber weder an der Zeitverschiebung, noch an der besonderen Nähe zur Datumsgrenze, sondern an einer koreanischen Besonderheit. Die Koreaner zählen nämlich die 9 Monate, die man für gewöhnlich im Bauch der Mutter verbring, als erstes Lebensjahr. Wenn man also geboren wird, dann ist man schon ein Jahr alt. Ich finde das toll und wenn ich gefragt werde, wie alt ich bin, sage ich immer, korrekt koreanisch: 24.
Ich finde es deshalb toll, weil diese Zählung der Lebensjahre dem ungeborenem Leben mehr Wert und Würde gibt und das haben gerade wir in Deutschland mit unserer pervers hohen Zahl an Abtreibungen bitter nötig. Denn es ist Leben, vom ersten Augenblick an!

Ich ess Hunde...



...denn Kühe tun mir leid! Ja, ich habe es getan und Hund gegessen. Ist zwar schon nen paar Tage her, aber ich dachte, ich möchte euch diesen Eindruck nicht vorenthalten. Also das Fleisch hat einen sehr eigenen Geruch und ebenso einen eigenen Geschmack, der sicher erst gewöhnungsbedürftig ist, aber nicht unangenehm. Aber: Das Fleisch ist total weich und soll sehr gesund sein. Da mir das Fleisch besten bekommen ist und ich mich nachher noch wohler als vorher gefühlt habe, brauchen wir keine vorher-nachher-Bilder. Also dann: Cave Canem!

Donnerstag, 25. Oktober 2007

Ich habe eine Kleingruppe...



...nämlich in der Onnuri-Church. Eine Gemeinde, die es seit 24 Jahren gibt und die einige tausend Mitglieder hat und über 200 Missionare weltweit. Außerdem hat die Gemeinde einen genialen English-Ministry für alle Ausländer, die in Seoul leben und gern auf Englisch GoDi feiern und Gemeinschaft haben wollen. Ich hatte am Samstag ein super geniales Gespräch mit einem der Pastoren des Englisch-Ministry geführt, Andy Tschong, der mir einige sehr interessante Sachen erzählt hat (später mehr) und mich eingeladen hat, in die Kleingruppe zu kommen, die sich jeden Sonntag 6pm nach dem GoDi trifft. Meine Gruppe ist super genial – eine gute Mischung aus englischsprachigen Koreanern und Amerikanern und dazwischen dann ich. Wir haben über die Predigt gesprochen, einige Fragen dazu duchdacht. Dann haben wir Gebetsanliegen gesammelt und zusammen gebetet. Anschließend waren wir noch lecker thailändisch Essen gehen und hatte ne super Gemeinschaft und jede Menge Spaß. Es war, als würden wir uns seit Jahren kennen – tolle Zeit. Ich bin so dankbar für diese Kleingruppe, weil ich dadurch die Möglichkeit habe, die Gemeinde kennen zu lernen, gewissermaßen in sie einzutauchen und somit zu lernen – weswegen ich ja hier bin. Außerdem sind die Leute total sympathisch, warmherzig und offen und ich genieße die Zeit mit ihnen sehr. Es erinnert mich doch stark an die JKB (aber an das Original kommt natürlich nichts ran – is ja klar!^^). Zwei Sachen, die mir Andy erzählt hat, möchte ich kurz teilen: Ihr wisst ja sicher, dass vor einigen Monaten über zwanzig koreanische Missionare in Afghanistan entführt wurden. Die Onnuri-Church hat die 21 entführten Christen aus Afghanistan und ihre Eltern zu einem Art Retrait-Wochenende eingeladen. Einige der Eltern sind Buddhisten und haben im koreanischen Fernsehen gegen die Kirche (nich Onnuri) protestiert, weil sie ihre Kinder in Gefahr gebracht hätten. Auf jeden Fall haben nach diesen drei Tagen Gemeinschaft, Gebet und Bibellsesen diese Eltern ihr Leben Jesus gegeben und sich taufen lassen. Als sie gefragt wurden, warum sie das getan haben, sagten sie, dass sie, als sie mit den christlichen Eltern zusammen waren und auf Neuigkeiten aus Afghanistan gewartet haben, das haben sie gesehen, dass die Christen Hoffnung haben und Gott sogar gelobt und gedankt haben. Sie haben gemerkt, dass ihr buddhistischer Glaube nicht so stark ist und das hat sie veranlasst, sich für Jesus zu entscheiden.
Und als ich Andy fragte, ob und wie seine Gemeinde betet, sagte er: "You'll never find a church in Korea without prayer!" Die Gemeinde betet jeden Morgen 6.15h und da kommen nicht nur drei Leute sondern hunderte. In der Yoido-Church z.B. ist um 5am Day-Break-Prayer und wenn man dort um 4.30 ankommt, dann sei es wohl schwer noch einen Sitzplatz zu kriegen.
Ich habe grade eine Art Gemeindepraktikum in einer anderen Stadt (Jeonju) weiter im Süden Koreas (eine absolut geniale Gemeinde - ich werde später davon berichten) und dort ist jeden Morgen 5am Gebet und das hieß heute Morgen 4.30 starten. Nach ein paar Songs und einer kurzen Message vom Senior-Pastor wurde das Licht ausgeschaltet und die ca. 300 Leute haben angefangen gleichzeitig mit voller Leidenschaft und Inbrunst zu beten. Das Gebet dauerte sicher ne halbe Stunde und das jeden Morgen! Also Freunde: Wir können da ne ganze ganze Menge lernen!!!

Dienstag, 23. Oktober 2007

22nd Church Growth International Conference











Gestern war der letzte Tag der 22nd CGI-Conference in der Yoido-Church in Seoul. Es waren ungefähr 2000 Teilnehmer aus aller Welt dabei und einige tausend Koreaner, die parallel die 66th Home Cell Leaders Conference hatten. Angefangen hat die Konferenz relativ locker mit einem Vormittags-Programm am Mittwoch. Dort war große Eröffnung und die Vertreter der einzelnen Länder wurdn kurz gebeten aufzustehen. Man kann daran schon merken, in welchen Ländern bzw. Kontinenten echt geistlich was los ist: Es waren allein 600 Delegierte aus Ghana. Also die Hälfte der Delegierten waren Afrikaner. Am Donnerstag haben dann verschiedene Pastoren in der Paul's Chapel (eine "kleinen" Kapelle im Keller der Yoido-Church) zu den Delegierten gesprochen. Am besten fand ich Kong Hee. Er ist ein Pastor aus Singapur, Mitte dreißig, blonen Iro und spricht perfekt Englisch. Er hat erzählt von seiner Church, dass sie nicht merh gewachsen sind und er Gott gefragt hat, was er tun soll. Gott hat ihm gezeigt, dass das Wichtigste Markus 12, 29-31 ist; also Gott von ganzem Herzen, mit ganzer Seele, allen Gedanken und aller Kraft zu lieben und den Nächsten wie sich selbst. Sie haben dann in ihrer Gemeinde angefangen für ihr Umfeld zu beten (und das Umfeld war schwierig: Mafia, Drogenabhängige und ein Rotlichtmilieu). Aber er hat erkannt, dass es einen guten Grund hat, dort zu sein. Aber sie haben es nicht beim Beten gelassen, sondern sind raus und haben angefangen, Zeit mit den Leuten zu verbringen und einfach Gemeinschaft mit ihnen zu haben und sie in die Church einzuladen. Sie hatten dann wunderschöne, knapp bekleidetet Frauen im GoDi und er dachte: Vielleicht Models und hat ganz locker nach dem GoDi Hallo gesagt. Als sie aber mit einer Bass-Stimme: "Hello Pastor" antworteten, war dann klar, dass das keine Models sind. Aber sie wurden aufgenommen und geliebt und haben Jesus gefunden. Der Lobpreisleiter der Gemeinde ist ein ehemaliges Bandenmitglied usw. Ich habe seine CD gekauft, also wenn ich zurück bin, kann ich die gern mal verleihen. Außerdem habe ich super viele spannende Pastoren v.a. aus Afrika kennen gelernt und wir hatten super Gespräche über Gemeindebau vor Ort. Ist echt spannend, was Gott international so tut -Yippie! Ich habe auch Volkhard Spitzer getroffen und eine total geniale Frau aus seiner Gemeinde: Esther. Sie hat drei Töchter und arbeitet als Steuerberaterin. Gestern hat sie mich zum Mittagessen eingeladen - wir hatten eine geniale Zeit! Sie ist eine absolut tolle Frau, die Gott auf ganz spezielle Art gebraucht - coole Sache - ich habe echt ne Menge von ihr gelernt. Am Freitag waren wir dann im Olympia-Stadion von Seoul und haben dort mit 120.000 Leuten den Herrn gelobt und gebetet für Umkehr und Erweckung. War echt beeidnruckend. Und das krasse war, dass es so schien, also ob solch ein Gebetsmeeting im Stadion nichts Ungewöhnliches für die Church ist. So wie ein Gebetsabend bei der JKB alle paar Wochen oder Monate. Das Wetter war erst voll bescheiden, also beschissen sozusagen, kalt und Regen, aber dann plötzlich sind die Wolken geschlossen weggezogen (auf dem untersten Bild ist das super zu sehen) und wir hatten Sonnenschein, als hätte es den ganzen Tag nicht ein bisschen geregnet. Ob da wohl der Herr die Hand im Spiel hatte? Möglich, möglich! Den Rest des Tages habe ich dann mit Daniel, einem Pastor aus der Nähe von Hamburg verbracht. Ein total sympathischer Kerl. Wir haben uns über Gemeindearbeit ausgetauscht und ich ahbe einiges gelernt von ihm. Samstag waren wir dann jeweils zu dritt in einem Hauskreis der Yoido-Church. Das war ne tolle Gelegenheit, das Gemeindeleben mal von innen zu sehen. Ich war zusammen mit zwei Männern aus Südafrika und Nigeria in einem Hauskreis von Frauen. Sehr cool. Nach dem Beten, Loben, Bibel lesen und Thema, gab es noch lecker Mittagessen. Jetzt bedenkt aber: Eine Frauen-KG, Koreaner essen gern und sind überaus gastfreundlich und dann drei (obendrein noch gut aussehende^^) Herren aus fernen Landen - was heißt das für das Essen? Jaja Schlemmer, schlemmer. Gestern waren wir zum Abschluss noch auf dem Prayer-Mountain, wo die Frau von David Yonggi Cho das Thema gehalten hat. Sie ist eine begnadete Musikern und irgendwie eine voll süße, ältere Dame, die total lustig lacht. Aber sie ist auch echt ne Frau Gottes, die ne Menge Vollmacht hat. Huiuiui.

Sonntag, 14. Oktober 2007

Studieren geht über Probieren...









oder doch andersherum? Naja auf jeden Fall hab ich letzte Woche mal nen bisschen Gas gegeben, um hier mal meine Hausarbeit voranzubringen. Denn ich habe so ziemlich ein DRITTEL der Zeit weg!!!! Krass, aber wahr. Das heißt nun, dass ich ordentlich reinhauen muss. Dies hat nun aber aber dafür gesorgt, dass ich letzte Woche nix groß gebloggt habe, weil ich eben - ja, richtig, gelesen, geschrieben, mich mit Freunden getroffen, zur Church gegangen bin, Konzerte besucht, äähhh - also kurz: Studiert habe^^. Gestern war ich bei einem "korean traditional" (im Grunde ist hier alles irgendwie: korean traditional^^) Trommelkonzert, wo der gute Chi Mok wieder kräftig eingeheizt hat. Abends waren dann Hau und ich mit zwei super sympathischen Freundinnen von Chi Mok essen gewesen. Heute waren Hau und ich dann in einer Gemeinde in Seoul, die heute ein ganz besonderes Fest hatte. Diese Gemeinde hat seit 30 Jahren eine Partnerschaft mit einer Gemeinde aus Tokyo, was ja bekanntlich in Japan liegt. Soweit so gut. Aber: Diese Gemeinde (und die japanische Kirche allgemein) haben die Gemeinde und andere Gemeinden im Kampf gegen die Militärdiktatur Koreas unterstützt. Südkorea ist nämlich erst seit den 90er Jahren eine Demokratie. Viele Mitglieder der Gemeinde saßen für ihr Engagement im Widerstand auch im Gefängnis. Dass nun aber gerade die Japaner geholfen haben, ist insofern bemerkenswert, als dass zwischen 1910 und 1945 Korea von Japan erobert, besetzt, annektiert und brutal unterdrückt wurde. Die koreanische Kultur wurde fast zerstört. Dies ist auch der Grund, warum die meisten Koreaner nicht sehr gut auf Japaner zu sprechen sind. Und diese Gemeinde setzt sich nun für Wiedergutmachung und Versöhnung ein. Es war toll zu sehen, wie Jesus auf Japanisch und Koreanisch gelobt wird - coole Sache! Wir haben gemeinsam GoDi gefeiert, Mittag gegessen, dass Samsung Museum of Art besucht und lecker Abendbrot zusammen gegessen. Alles begleitet von toller Gemeinschaft, Gebet und Lobi!

Samstag, 6. Oktober 2007

Den Erntedanksonntag in Korea










habe ich ganz besonders erlebt. Ich war in einer ganz kleinen Gemeinde (vll. 80-100 Leute), in die mich mein Tandem-Sprachpartner Chi Mok eingeladen hat. Der GoDi war super lang (2,5 h) aber toll. Zum einen war die Musik nur traditionelle korenaische Trommel-Musik mit klassichen koreanischen Instrumenten. Dann wurden 3 Leute getauft und wir habe noch Abendmahl gefeiert. Aber koreanisches Abendmahl. Das heißt es gab anstatt Brot Reiskuchen und dann aus kleinen handegtöpferten Bechern Rotwein. Die Art, wie das Abendmahl gefeiert wurde, hat mich sehr berührt. Man ist zu zweit nach vorne zu Altar, hat sich gegenseitig den Reiskuchen in den Mund gesteckt und dann gegenseitig den Becher zum Mund geführt. Anschließend haben sich dir zwei umarmt. Das war ein sehr tolle Gemeinschaft. Am Ende des GoDis haben sich alle an die Hände gefasst und zusammen das Vaterunser gebetet. Eine sehr schöne Erfahrung! Ich merke hier immer wieder, dass ich hier eine Familie habe. Menschen, die ich noch nie vorher gesehen habe, die aus einer ganz anderen Ecke der Welt kommen und wir doch den selben Gott anbeten und dem selben Herrn dienen - das ist faszinierend! Anschließend war ich einer anderen Gemeinde in der City von Seoul. Dort war eine Art Kulturprogramm der Gemeinde anlässlich Erntedank. Zwei Stunden exzellentes Programm mit Gesang von klassisch, komödiantisch und am tollsten: Die Kinder, gerade mal drei, vier, fünf Jahre alt, haben ganz tapfer gesungen und natürlich alle Herzen erobert. Einige haben Geige und Cello gespielt, dann wieder traditionelle koreanische Gesänge. Also ein buntes Programm mit einer tollen Mischung.
Die Familie oben im Bild ist die Familie von REv. David Kim-Cragg. Er ist kanadischer Kaplan, einer unserer Lehrer und ein überaus liebenswerter Mensch, mit einer tollen Frau und obersüßen Kindern (ich mag de Mischung, Europäer und Asiaten - wunderschöne Menschen). Das Photo ist letzten Mittwoch auf der Hochzeit von Chu Hi entstanden. Sie ist in unsere Englischklasse und hat alle eingeladen! Feine Sache!

Hochzeit, Demo und Wandern - die perfekte Mischung!















Halli Hallo und Guten Tach!

Ich hatte gestern einen wirklich tolle Tag! Ich war zu einer sehr traditionellen koreanischen nichtchristlichen Hochzeit eingeladen. Sie fand unter freiem Himmel statt, was toll war, denn gestern waren schlappe 25°C im Schatten. Das Paar hat in absolut traditionellem Stil geheiratet, mit koreanischer Musik, Kleidung und Riten. Beide haben traditionelle koreanische Kunst studiert und deshalb ihre Hochzeit so klassisch aufgezogen. Außerdem studieren die meisten ihrer Freunde ebenfalls koreanische Kunst und haben dort klassisch koreanisch Trommeln gespielt und getanzt - sehr beeindruckend. Aber das beste: Die beiden wohnen in Berlin und der Großteil ihrer Freunde kommt aus Berin. Junge Koreaner, die 100%ig koreanisch aussehen, aber perfektes Deutsch sprechen und total deutsch, also westlich drauf sind. Ich habe mich sehr amüsiert, denn ich konnte mich herrlich unterhalten. Außerdem habe ich einen deutschen Architekten getroffen, der an der UdK studiert hat und seit März in Seoul ist. Mit ihm werd ich mich sicher demnächst mal treffen. Am Abend war ich dann mit Puii, Hau und Eun Hae (eine Koreaner in aus dem Wohnheim) auf einer Mahnwache für Demokratie in Birma. Dort hat dann Ulrike Poppe gesprochen. Einige werden sie kennen; sie war Bürgerrechtlerin in der DDR und maßgeblich an der Wende beteiligt. Mein Professor für Mission Prof. Chai hat sie eingeladen und ich konnte kurz mit ihr reden. Dann habe ich mir ein Herz gefasst und auch kurz zu den Leuten gesprochen. Ich habe berichtet, dass die Menschen in der DDR friedlich demonstriert haben und dass sie gebetet haben. Die Regierung hat sicher ne Menge erwartet, aber nicht das. Ich habe die Leute ermutigt, für Birma zu beten, damit dort Demokratie und Frieden einkehrt. Ich habe Ihnen gesagt, dass es unsere Aufgabe ist, zu erinnern, wenn die Nachrichten das Thema längst vergessen haben. Und ich habe gesagt, dass ich von den buddhistischen Mönchen beeindruckt war und sie für mich ein Vorbild sind, denn sie waren bereit zu leiden und einen Preis zu zahlen für Freiheit und Gerechtigkeit. Und dass wir uns fragen sollen, was es ist, dass wir tun können. Es mag vll. nur sehr wenig sein, aber das dürfen wir nicht lassen. Heute war ich dann am Vormittag bei strahlendem Sonnenschein mit ein paar Komillitonen wandern. Danach haben wir dann nen kostenloses Mittagessen im buddhistischen Tempel um die Ecke abgegriffen - lecker. Abgerundet mit Eiscremé - super.