Dienstag, 4. September 2007

Lal Lian Puii


Ich habe ja angekündigt, dass ich verschiedene Leute vorstellen möchte. Und ich möchte den Anfang machen mit Puii. Puii kommt aus Myanmar, das habe ich bereits erwähnt. Sie ist 29 Jahre alt und seit 6 Monaten in Korea. Sie hat vorher 5 Jahre in Bangalore studiert (als Alexander und ich in Bangalore waren, war sie auch gerade da, lustig, gel?), dort ihren Bachelor of Theology gemacht und will jetzt ihren Master of Divinity in Seoul machen. Es war für sie nicht sehr einfach hierher zu kommen, denn Myanmar (ehemals Bhurma) ist eine Militärdikatur und Christen werden mäßig verfolgt. Die offizielle Staatsreligion ist Buddhismus und dieser wird vom Staat sehr stark gemacht. Viele Pastoren sitzen ohne wirklichen Grund im Gefängnis und sie wissen auch nicht, wie lange sie dort sein werden. Seit 1994 ist es verboten, neue Kirchen zu bauen. Und da die Regierung Angst vor einem Studentenaufstand hat (wie in Korea 1980) teilt sie größere Gruppen von Christen im Land auf. Das heißt also für Studenten, dass sie ganz woanders studieren müssen, als sie leben, nur damit sie nicht mit ihren Freunden und Mitchristen zusammen sind. Puii hat erzählt, dass sie genau darlegen musste, wo sie hingeht, wer was bezahlt, was sie genau tun wir und warum etc. Puiis Plan ist es, nach Myanmar zurückzukehren. Sie sagt, da nur ca. 5% der Bevölkerung Christen sind, ist dort ne Menge Arbeit zu tun. Und ihr Wunsch ist es, eine Schule zu gründen und arme und waise Kinder kostenlos zu unterrichten, weil es in Myanmar ne Menge Kinderarbeit gibt und die Kinder müssen NACHTS arbeiten. Sie ist sehr mutig, denn sie kann dafür ins Gesängnis kommen, so wie viele Pfarrer. Denn wenn man ein zu großes Haus, eine zu große Gemeinde, Erfolg oder zu viel Mittel für die Gemeinde hat, kann man ins Gefängnis kommen. Eine Frau, die sich in der Opposition Bhurmas engagiert heißt Aung San Suu Kyi und sie hat seit 16 Jahren Hausarrest. Sich gegen den Staat auflzuehnen, kann also ein hohen Preis haben. Außerdem hat Puii erzählt, dass die Familien nicht genug zu essen haben, weil das Essen zu teuer ist und sie nicht genug verdienen. Und trotz alledem ist Puii eine so strahlende Persönlichkeit, voller Lebensfreude, Optimismus - wir lachen eine Menge zusammen. Und hier in der Uni ist sie sehr beliebt. Sie hat über ihrem Bett neben einem Bild ihrer Familie und einer Flagge ihres Landes einen sehr genialen Spruch zu hängen: If it is possible, don't do it! Let us try the impossible things! Ich bin sehr dankbar, diese Frau kennengelernt zu haben. Sie hat mir übrigens auch den Tipp mit dem genialen englischen GoDi gegeben. Ich bewundere ihren Mut und bitte euch, ab und an mal für sie zu beten. Sie möchte, dass Gott Sein Weg mit ihr geht und ich denke, das wird Er. Ich hoffe, wir werden noch viel von ihr hören.

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